Kategorie: Schnittmuster

Schnittmuster Wissen

Was ist ein Schnittmuster?

Für den Stoffzuschnitt werden Vorlagen benötigt, mittels denen die eigentlichen Schnittformen auf das Material übertragen werden. Die jeweiligen Papiervorlagen für die einzelnen Formteile, welche für den passgenauen Zuschnitt unerlässlich sind, formieren das sogenannte Schnittmuster. Das zweidimensionale Schnittmuster, in all seinen Einzelteilen, bildet folglich das dreidimensionale Nähprojekt, in seine verschiedenen Teile zerlegt, ab. Üblicherweise werden dabei, wie zum Beispiel bei Schnittmustern für Bekleidung, gleich mehrere Größen dargestellt und angeboten.

Bebilderte Schnittmusteranleitungen gibt es bereits seit dem 18. Jahrhundert. Diese stark verkleinerten Zeichnungen für den Zuschnitt und die dazugehörige Anleitung waren vor allem in Büchern und in Zeitungen zu finden. Sie gelten als die geistigen Vorläufer der heutigen Schnittmusterbögen.

Darauf folgten die Schnittmuster in Echtgröße. Diese wurden aus Kosten- und Ersparnisgründen auf dünnes Papier gedruckt. Bald darauf folgten beidseitig bedruckte Schnittbögen und -blätter. Die Schnitteile der einzelnen Varianten werden dabei überschneidend auf Vorder- und Rückseite aufgedruckt. Das ist möglich, da voneinander gut unterscheidbare Linienmuster verwendet werden. In der Folge müssen beispielsweise die Schnitteile mittels dem gezahnten Kopierrädchen auf neues Schnittmusterpapier übertragen werden, da die vielen Varianten sonst unbrauchbar werden, wenn das Schnittmuster zerschnitten wird.           
  

Wie werden Schnittmuster angewendet?

Um ein Schnittmuster zu übertragen gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Eine sehr verbreitete Methode ist es, dass Schnittmuster mit dem Kopierrad beziehungsweise Schneidrad auf den Stoff zu übertragen und anschließen zuzuschneiden. Hierbei wird der Schnittmusterbogen nicht zerstört und kann nochmal wiederverwendet werden. Ist der Schnitt auf dem Stoff platziert, sodass alle Teile drauf passen und Fadenverlauf und Musterverlauf stimmen, dann werden mittels gezacktem Kopierrad oder Schneidrad die Konturlinien der Schnittteile, auf dem Schnittmusterbogen, abgefahren. Der Schnittbogen wird entfernt und die kleinen Löcher, die nun im Stoff vorhanden sind, zeigen die Kontur für den Stoffzuschnitt auf.

Eine weitere Variante ist es die gewählte Variation aus dem Schnittmusterbogen mittels Schneid- beziehungsweise Kopierrad auf ein neues Schnittmusterpapier beziehungsweise Kopierpapier zu übertragen und dann dieses auszuschneiden. Alternativ wird der Schnitt gleich aus dem Bogen ausgeschnitten, wodurch allerdings andere Varianten und Größen verloren gehen können. Diese Papierzuschnitte der einzelnen Formteile werden dann auf den Stoff mittels Stecknadeln aufgebracht und mittels Schneiderkreide auf den Stoff übertagen oder es erfolgt, je nach Fingerfertigkeit, gleich der Zuschnitt entlang der Papierschablone.      

Welche Arten von Schnittmustern gibt es?

Was ist ein Einzelschnitt Schnittmuster?

Neben den Schnittmusterbögen mit mehreren Varianten gibt es auch Einzel- beziehungsweise Fertigschnitt Schnittmuster. Sie beinhalten die Schnittanleitung, dass Modell- und Nähbild mit Schritt-für-Schritt Anweisungen und den Schnittbogen. Die jeweiligen Schnittteile können dabei in der gewünschten Größe gleich aus dem Schnittblatt ausgeschnitten und sofort verwendet werden.    

Was sind Schnittmusterbögen Schnittmuster?    

Schnittmusterbögen Schnittmuster beinhalten gleiche mehrere Modelle und Varianten. Sie sind häufig Bestandteil von Heften, Magazinen und Büchern. So werden Platz- und Kostensparend mehrere Schnitte beidseitig auf die Bögen gedruckt. Die einzelnen Schnitteile werden dabei so kompakt wie möglich angeordnet um die Anzahl der Varianten zu erhöhen. In der Folge gibt es unvermeidbar Überschneidungen, weshalb keinesfalls alle Teile einfach ausgeschnitten werden können. Die Vorgehensweise ist vielmehr eine andere. Um den Schnitt für das gewünschte Kleidungsstück nutzbar zu machen, wird das sogenannte Kopierpapier zum abpausen verwendet. Alternativ können auch Seidenpapier, Schnittmusterpapier Zuschnitte, oder geeignete Folie verwendet werden. Um die Schnittteile auseinander zu halten und die korrespondierenden Schnitt- und Konturlinien kenntlich zu machen sind diese in der Regel nummeriert und es werden unterschiedliche Linienarten wie zum Beispiel gepunktet, gestrichelt oder durchgezogen und so weiter eingesetzt. Auch werden für die Kenntlichmachung der Linien gerne unterschiedliche Farben verwendet. All dies erleichtert das Abpausen und applizieren auf den Stoff und hilft beim Verständnis des Schnitts.

Je nach Schnittmuster sind auch weitere Hilfslinien für ein besseres Verständnis im Schnitt markiert. Das können zum Beispiel Mittellinien in den Schnitteilen sein oder markierte Stellen zum Einschneiden. Oftmals beinhalten sie auch sehr kurzen Linien, die Knipse oder Zwicke genannt werden. Diese stehen zumeist im 90° Grad Winkel und liegen sich meist gegenüber um eine Umlege- oder Faltkante zu markieren. Auch befinden sich oft Umbruchlinien im Schnittmuster. Um ein versehentliches Abtrennen zu verhindern, werden diese Linien nicht bis an den Rand durchgezogen. Einige Muster verwenden auch Steppschablonen, um eine Naht zu markieren, die in der Mitte vom Schnittteil sitzt. Diese Schablonen dienen zum Übertragen und nicht zum Zuschnitt. Oftmals finden sich auch Markierungen für Belege, die durch mehrmaliges Umschlagen des Stoffs gefertigt werden.    

Um die Schnittlinien und damit den Schnitt sowie gegebenenfalls die Nahtlinien auf den Stoff zu übertragen empfiehlt sich die Verwendung von Schneiderkreide oder das Kopierrad beziehungsweise Schneidrad.

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